„Standesamt” und Konfettikanone

Lebenshilfe Parchim und Spornitzer Karnevalverein organisierten Faschingsdisco für Menschen mit Handicap aus Westmecklenburg

Über 200 Menschen mit Handicap feierten Karneval in Spornitz.

Parchim/Spornitz • Schon von Weitem war die stimmungsvolle Partymusik in Spornitz zu hören. Ebenso wie die vollen Parkplätze rund um die Sporthalle zeigte sie an, dass eine Menge Gäste der Einladung der Lebenshilfe Parchim und dem Spornitzer Karnevalverein zur großen Faschings-Disco gefolgt waren.
Über 200 Menschen mit Handicap tanzten und lachten während des bunten Treibens, das Vereinspräsident Christian Gennerich und seine karnevalistische Minister-Riege bereits zum vierten Mal gemeinsam mit dem Organisationsteam der Lebenshilfe vorbereitet hatten.
Die faschingsbegeisterten Frauen und Männer kamen unter anderem aus Schwerin, Rampe und aus den Lewitz-Werkstätten in Ludwigslust und Parchim. Viele gingen im „Standesamt” wieder den Bund fürs Leben ein, wohl wissend, dass am Aschermittwoch alles vorbei ist.
Auch der Elferrat – bestehend aus Spornitzer Karnevalisten und Gästen mit Handicap – sowie Funkengarde, kleine und große Showtänzerinnen und -tänzer und natürlich die obligatorische Konfetti-Kanone sorgten für Riesenstimmung.
Mit den räumlichen Gegebenheiten in der Halle waren die Veranstalter wie immer sehr zufrieden. „Hier ist sehr viel ebenerdiger Platz zum Beispiel für die Rollstuhlfahrer und es gibt eine behindertengerechte Toilette. Auch die beiden Tanzflächen bieten genügend Raum für die sehr bewegungsfreudigen Gäste” sagt Liane Nemec von der Lebenshilfe. Ihr Dank geht auch an die Gemeinde Spornitz für die Möglichkeit, die Turnhalle zu nutzen. Das Engagement auf Seiten der Spornitzer Karnevalisten und natürlich die vielwöchige Organisationsarbeit des eigenen Lebenshilfe-Teams hebt Liane Nemec besonders hervor.

 

Zirkusflair und Schneewalzer

Lebenshilfe Parchim organisierte Disko für behinderte Menschen in der Stadthalle
Parchim • Was ist das? Passanten, die am Nachmittag des 17. November an der Stadthalle vorbei gingen, hörten den Schneewalzer und die Titelmelodie des Filmklassikers „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel”. ‚Ja’, dachten sie, ‚ist denn heut’ schon Weihnachten?’
Nein, ganz so weit ist es natürlich noch nicht. Die vertrauten Klänge schallten von einer Disko-Veranstaltung auf die Straße hinaus. Rund 200 Menschen mit Handicap tanzten ausgelassen zu ihren Wunschrhythmen. Und neben Hits von Roland Kaiser und Helene Fischer sowie aktuellen Dance-Nummern wurde eben auch Walzer getanzt.
Die Frauen und Männer aus Rampe, Ludwigslust und natürlich Parchim freuten sich dieses Mal besonders auf das Rahmenprogramm der Veranstaltung: Das Team um Lebenshilfe-Mitarbeiterin Liane Nemec organisierte eine Disko mit Zirkusflair. Als Attraktion war der „Zirkus Klim Bim” der Grundschule West geladen. Die jungen Artisten, Zauberkünstler und Tänzerinnen und Tänzer bekamen viel Applaus für ihre Showeinlagen.
Die Lebenshilfe Parchim organisiert mit vielen Helfern zweimal im Jahr eine große Diskothek, damit Menschen, die nie oder nur selten selbständig eine große Tanzveranstaltung besuchen können, auch einmal die Gelegenheit zu diesem Freizeitspaß bekommen.
„Ein großes Lob”, betont Liane Nemec, „geht natürlich an das Team, das alles wieder toll vorbereitet hat.”

Foto: Lebensfreude pur: Mit dem Schneewalzer und anderen Hits wurden die Tänzer auf die Tanzfläche gelockt.

Vereinsweihnachtsfeier im Solitär

Wir möchten Sie, Ihre Familien und Angehörigen recht herzlich zu unserer Vereinsweihnachtsfeier einladen!
Bei Kaffee und Kuchen und einem bunten vorweihnachtlichen Programm wollen wir mit Ihnen ein paar besinnliche Stunden verbringen.
Wir treffen uns am Freitag, den 1. Dezember im Solitär (Speisesaal) des Landratsamtes Parchim in der Pulitzer Straße.
Beginn: 14.30 Uhr (Ende ca. 17 Uhr)
Melden Sie sich bitte bis zum 16. November in der Beratungsstelle der Lebenshilfe Parchim e.V. im Fischerdamm oder per Telefon (03871 212374) an.

Rundes Konzert-Jubiläum am 26. September

Zum 20. Mal gibt es das Klassische Konzert der Lebenshilfe
Zum 20. Mal lädt das Team um Liane Nemec von der Lebenshilfe Parchim zum Klassischen Konzert in den Speisesaal der Lewitz-Werkstätten im Heide-Feld 9. Am 26. September wird das collegium musicum Parchim e.V. die Gäste mit auf eine musikalische Europareise nehmen.
Während der „Fahrt” wird unter anderem zu einer ungarischen Bauernhochzeit eingeladen, ein polnisches Konzert wird erklingen und die St. Paul’s Suite wird zu hören sein.
Beginn ist um 19 Uhr (Einlass: 18.30 Uhr). Der Eintritt kostet 7 Euro (behinderte Menschen, Kinder/Jugendliche zahlen die Hälfte).
Wen Sie einen Fahrdienst für behinderte Menschen benötigen, melden Sie sich bitte bis zum 15. September in der Beratungsstelle in Parchim, Fischerdamm 9 oder telefonisch unter 03871 212374 an.

Plitsch, platsch, Spaß

Trotz Regen: Ferienfahrt der Lebenshilfe Parchim begeisterte Kinder
Parchim/Nakenstorf • Im Nordwesten Mecklenburgs, inmitten des Naturparks „Sternberger Seenland“, verbrachten zehn Kinder aus Parchim ihre erste Ferienwoche. Betreut wurden sie durch Mitarbeiter der Lebenshilfe Parchim.
Direkt am Neuklostersee fanden die Mädchen und Jungen in der Handicap-Pension Nakenstorf ihr Domizil, das zugleich Ausgangspunkt für viele Abenteuer war.
Trotz Dauerregens besuchten sie den Wismarer Zoo, schauten sich im Schmetterlingspark Klütz die bunten Falter an und sammelten an der Wohlenberger Wieck Steine und Muscheln für ihre Eltern. Auch das Bummeln auf der Seebrücke in Boltenhagen war gar nicht so langweilig wie gedacht, konnten die Kinder im Anschluss im Badeort doch noch ihr Taschengeld ausgeben …
Damit das Nass nicht nur von oben kam, wurde natürlich auch kräftig im Neuklostersee vor der Tür geplatscht. Der vorletzte Tag der Lebenshilfe-Ferienreise wurde mit einem zünftigen Grillabend beendet, an dem noch einmal alle Geschichten der ersten Ferientage erzählt wurden.

Foto: Verbrachten mit der Lebenshilfe Parchim schöne Ferientage in Nordwestmecklenburg: Zehn Mädchen und Jungen aus der Eldestadt.

Über den Tellerrand hinaussehen

Lebenshilfe spendet Einnahmen vom Integrativen Kulturfest an Parchimer Familie
Parchim • Die Zeile auf dem übergroßen Scheck, in der der Empfänger des Geldbetrages aufgeführt wird, reichte kaum aus. Mit einem dicken Filzstift hatte Liane Nemec von der Lebenshilfe Parchim geschrieben: Für eine Familie, die unschuldig in Not geraten ist!
„Diese Formulierung trifft es genau auf den Punkt”, sind sich Johanna Saguan und Monika Thieß vom Fachdienst Jugend im Landratsamt Ludwigslust-Parchim sicher. Denn genau solch einer Familie – einer alleinerziehenden Mutter mit mehreren Kindern – sollen die 370 Euro, die die Lebenshilfe jetzt an die Sozialpädagoginnen zur Weiterleitung übergab, zugutekommen.
Der Betrag kam während des Integrativen Kulturfestes am diesjährigen Stadtfestwochenende im Mai zusammen. Liana Nemec: „Diese Spende ist bereits zur Tradition geworden. Alle Einnahmen, die während der zwei Tage zum Beispiel beim Kinderschminken oder dem Verkauf von Lebenshilfe-Artikeln zusammen gekommen sind, gehen an unschuldig in Not geratene Menschen. In diesem Jahr hat eine Familie sogar ihr randvolles Sparschwein gespendet!”
Mit dieser Aktion möchten die Mitglieder der Lebenshilfe auch über den Tellerrand hinaussehen. „Wir sind täglich natürlich besonders für behinderte Menschen da”, sagt Liane Nemec. „Doch Härtefälle und Schicksalsschläge machen vor Niemandem halt.”
Die Mitarbeiterinnen des Fachdienstes Jugend freuen sich über das Engagement. Sie sehen täglich, dass sich viele junge Eltern bemühen, dass es ihren Kindern gut geht. Und das, obwohl sie oft selbst aus schwierigen Verhältnissen kamen. Das Problem: Die Grundsicherung zum Leben ist da, die Unterstützung des Fachdienstes, wie zum Beispiel die Beratung bei Pubertätsproblemen, der Haushaltsführung oder beim Behördenschriftverkehr (die keine Geldleistungen sind) werden durch ambulante Hilfen gewährleistet. „Doch viele Sachen”, gibt Johanna Saguan zu bedenken, „die für andere normal sind, wie Ausflüge, Urlaube, Klassenfahrten oder auch nur ein Kinobesuch, sind nicht finanzierbar.” Auch die Familie, an die die Lebenshilfe-Spende in diesem Jahr geht, gehört dazu.
Johanna Saguan: „Die Kinder der Familie haben noch nie die Ostsee gesehen. Ich bin mir sicher, dass zum Beispiel ein gemeinsamer Ausflug an die Küste enorme positive Auswirkungen auf den kleinen Familienverband haben wird.” So bestünde unter anderem die Chance, dass sich auch die Beziehungen zwischen den Kindern stabilisieren. Sie würden sehen, dass sie trotz aller Widrigkeiten eine Familie sind und könnten noch lange auch einmal von einem wirklich tollen Erlebnis berichten.

Foto: Liane Nemec (Mitte) übergab die Spende im Namen der Lebenshilfe an Johanna Saguan (l.) und Monika Thieß vom Fachdienst Jugend.

„Spornitz-Helau” für besondere Gäste

Disco der Lebenshilfe in Spornitz mit über 200 Besuchern 

Spornitz • Faschingstreiben allerorten. Bunte und lustige Nachmittags-Stunden erlebten jetzt auch über 200 Menschen mit Handicap und ihre Betreuer in Spornitz. Der Spornitzer Karnevalverein empfing die besonderen Gäste mittlerweile im vierten Jahr in Folge in der prächtig ausgeschmückten Sporthalle.

Spornitz-Helau! Ute Henski (2.v.l.) von der Lebenshilfe Parchim und Christian Gennerich vom Spornitzer Karnevalverein (hinten, mit Kappe) freuten sich über die gute Stimmung.

Präsident Christian Gennerich und sein Team sorgten für ein karnevalistisches Begleitprogramm während der großen Disco-Veranstaltung. Auch der Discjockey sowie die Getränke und der kleine Imbiss zu günstigen Preisen wurden vom Verein gestellt. Die Gäste – Frauen und Männer aus Schwerin, Rampe, Ludwigslust und Parchim – freuten sich neben der stimmungsvollen Musik zum Tanzen auch über das „Standesamt”. Hier konnte der „Bund der karnevalistischen Ehe” eingegangen werden. Die Besonderheit dieses Zusammenschlusses: Er gilt lediglich bis zum Aschermittwoch. Dann ist bekanntlich für die Jecken eh alles vorbei.
Auch der Elferrat – bestehend aus Spornitzer Karnevalisten und Gästen mit Handicap – sowie Funkengarde, kleine und große Showtänzerinnen und -tänzer und natürlich die obligatorische Konfetti-Kanone sorgten für Riesenstimmung.
Ute Henski von der Lebenshilfe Parchim lobt die Veranstaltung noch aus anderen Gründen: „In der Sporthalle ist sehr viel ebenerdiger Platz für Sitzmöglichkeiten und auch die beiden Tanzflächen bieten genügend Raum für die sehr bewegungsfreudigen Gäste. An dieser Stelle sagen wir ein Dankeschön an die Gemeinde Spornitz für die Möglichkeit, diese Turnhalle zu nutzen. Alles ist zudem rollstuhlgerecht und es gibt auch eine behindertengerechte Toilette. Insofern war diese Disco wieder einmal eine runde Sache. Vielen Dank an alle Helfer vom Spornitzer Karnevalverein, den Betreuern aus den verschiedenen Werkstätten und dem Lebenshilfe-Team!”

Piraten in der Stadthalle

Fasching_klein200 Piraten und Piratenbräute feierten am 11.11.2016 in der Stadthalle Parchim von 14.11 Uhr bis 18.11 Uhr unter dem Motto „Die Piraten sind da!!”
Als Überraschung kam der Piratenkapitän Chris de Flambö mit seiner Feuershow, als Fakir und Schlangentänzer. Unter großem Applaus bezog er das Publikum tatkräftig mit in sein Programm ein.
Übrigens: Wer sich nicht dem Anlass entsprechend kostümieren konnte, war am Bastelstand an der richtigen Adresse. Dort konnte man sich einen originellen Piratenhut selbst herstellen.
Ein großer Dank geht an alle, die bei der Organisation und Begleitung der Veranstaltung mitgeholfen haben!

Protest gegen Diskriminierung

Die Lebenshilfe Parchim beteiligt sich zurzeit an einer bundesweit laufenden Unterschriftenkampagne. Unter dem Motto „Teilhabe statt Ausgrenzung“ setzt sie sich kritisch mit dem Bundesteilhabegesetz und dem Pflegestärkungsgesetz III auseinander, die jüngst von der Bundesregierung vorgelegt wurden. Menschen mit geistiger Behinderung würden durch diese Gesetze Diskriminierung und Ausgrenzung statt mehr Teilhabe drohen, befürchtet die Lebenshilfe.
Stein des Anstoßes ist die geplante Neuregelung der Leistungen der Eingliederungshilfe. Menschen mit einer geistigen Behinderung brauchen sie zu ihrer Unterstützung in der Schule, beim Wohnen, bei der Arbeit und in der Freizeit. Für viele Betroffene würden die Hürden künftig zu hoch geschraubt.
„Der Zugang zu Leistungen der Eingliederungshilfe darf zum Beispiel nicht so begrenzt werden, dass Menschen, die in weniger als fünf Lebensbereichen Einschränkungen aufweisen, ausgeschlossen sind“, verdeutlicht Liane Nemec von der Lebenshilfe-Beratungsstelle in Parchim, Auf dem Fischerdamm 9.
Dort liegen die Unterschriftenlisten noch bis zum 21. Oktober aus. Das Büro ist dienstags von 9 bis 15, mittwochs von 9 bis 12 und donnerstags von 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr geöffnet. Darüber hinaus sind die Unterlagen auch online abrufbar.
Am 7. November werden die Lebenshilfe und die Lewitz-Werkstätten Parchim an einer Großdemonstration in Berlin teilnehmen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Text: Christiane Großmann, SVZ

Konzert traf erneut den Nerv des Publikums

Konzert_klein

Ganz spontan eröffnete das collegium musicum das diesjährige Klassische Konzert der Lebenshilfe mit einem Ohrwurm, der nicht auf dem Programm stand: Das Kammerorchester wünschte Remo Fürst aus Malchow auf musikalischem Weg zum Geburtstag viel Glück. Er  wurde an diesem  Tag 44 Jahre jung. Gemeinsam mit seinem Vater Edwin  Fürst gehört er zu den treuen Besuchern dieser Konzertreihe, die einmal im Jahr Menschen mit und ohne Handicap im Saal der Lewitz-Werkstätten zusammenführt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir noch kein einziges Konzert ausgelassen haben“, sagt Edwin Fürst. Er selbst zählte in der Umbruchszeit 1990 zu den Gründungsvätern der Lebenshilfe Parchim, Remo Fürst ist ebenfalls schon viele, viele Jahre Mitglied im Verein, der es sich als Elterninitiative und Selbsthilfegruppe auf die Fahnen geschrieben hat,   gemeinsam mit Fachleuten und anderen engagierten Menschen die  Inhalte der Behindertenarbeit mitzugestalten. Vereinsvorsitzende Heidrun Lompart zeigte sich am Dienstagabend sichtlich angetan, dass das mittlerweile 19. Konzert  wieder so viele Interessierte ansprach. Auf die Schnelle wurden sogar noch ein paar zusätzliche Stühle  herbeigeschafft.  Der erfrischende Abend mit dem Kammerorchester collegium musicum und dem Händelchor Parchim unter der gemeinsamen Leitung von Wolfgang Friedrich bot in diesem Jahr frei nach dem Motto „Yesterday und andere Ohrwürmer“  Musik, die sich in den Ohren und in den Herzen festgesetzt hat:  „bekömmliche“ Unterhaltungsmusik aus der Bachzeit oder mit Computerhintergrund,  aus den 1960er Jahren, als die Beatles die Musikwelt auf den Kopf stellten, Volkslieder, die so schön und erfrischend sind, dass man sie nicht oft genug hören kann. Natürlich durfte  Mozarts kleine Nachtmusik nicht fehlen. Zum wiederholten Mal bekannte Moderator Wolfgang Friedrich auf einem Klassikkonzert in den Lewitz-Werkstätten, dass es für die beiden Freizeitensembles immer wieder eine Freude sei, gemeinsame Aufführungen zu gestalten und auf diese Weise die Freude an der Musik weitergeben zu können. „Ich bin gespannt auf das nächste Jahr“, ließ Heidrun Lompart nach dem Schlussapplaus durchklingen, dass es 2017 selbstverständlich  eine 20. Auflage geben wird.
Text/Foto: Christiane Großmann, SVZ

Foto: Remo Fürst (r.) und sein Vater Edwin Fürst haben bisher alle 19 Lebenshilfe-Konzerte in Parchim besucht.